Nach der Diagnose
Ihr Arzt hat bei Ihnen die Diagnose Alzheimer Krankheit oder Demenz gestellt. Sicher tauchen in diesem Zusammenhang viele Fragen auf. Sie machen sich Sorgen und haben vielleicht Angst, was jetzt auf Sie zukommen könnte. Vielleicht wollen Sie auch von alledem nichts wissen oder aber Sie sind erleichtert, dass die Veränderungen, die Sie bemerkt haben, nun einen Namen haben. Die Diagnose ist ein wichtiger Schritt. Sie bedeutet nicht nur eine Erklärung für Probleme und Veränderungen. Sie ist auch Ausgangspunkt für wichtige Entscheidungen und Grundlage für eine gezielte Behandlung.
Jetzt geht es darum, dass Sie sich die Information und Unterstützung holen, die Sie momentan brauchen, um mit der neuen Situation umzugehen und sich auf das Leben mit der Krankheit einzustellen. Sie können für die Zukunft Vorsorge treffen und Ihr Leben nach Ihren Wünschen gestalten.
Trotz der Beeinträchtigungen durch die Demenz ist eine positive Einstellung zum Leben mit der Krankheit wichtig. Mehr der Blick auf das was leicht fällt und möglich ist, als auf das was schwer fällt und Ihnen negativ erscheint. Vieles ist auch trotz der Diagnose möglich und macht das Leben lebenswert.
Bleiben sie weiter in Kontakt mit Ihrer Familie und mit Ihren Freunden, besuchen Sie eine Gruppe von anderen Betroffenen und tauschen Sie Ihre Gedanken und Erfahrungen aus. Sie werden sehen, Sie sind nicht alleine!
Das Leben wird vielleicht anders, aber es geht weiter. Sie werden trotz der Veränderungen an vielem Freude haben. Nützen Sie Ihre Möglichkeiten!
Empfehlungen für Betroffene:
- Stellen Sie alle Fragen, die sie gerne beantwortet hätten.
- Stellen Sie auch Fragen zu Dingen, die Ihnen Angst machen. Oft führt die Antwort zu einer Angstreduktion.
- Reden Sie mit Ihrem Partner, Ihren Kindern, mit Bekannten und Freunden.
- Isolieren Sie sich nicht.
- Suchen Sie im Falle von psychischer Belastung Hilfe bei professionellen Helfern (Psychotherapeutinnen, Psychologinnen).
- Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe. Hier berichten andere Betroffene aus ihren Erfahrungen. Das hilft bei eigenen Sorgen und Problemen.
- Leben Sie Ihr Leben! Auch mit einer Demenzerkrankung kann man Spaß und Freude erleben.
- Behalten Sie alle Tätigkeiten bei. Nutzen Sie alle Ihre Fähigkeiten und pflegen Sie ihre Interessen weiter.
Teilen Sie Ihren Angehörigen mit, wenn Ihnen gewohnte Tätigkeiten zunehmend schwer fallen, bitten Sie sie aber, Sie nicht zu bevormunden bzw. ihnen alles abzunehmen Achten Sie auf Veränderungen in folgenden Bereichen, da diese auch Hinweise auf den Verlauf der Erkrankung bzw. die Wirksamkeit einer Therapie geben:
- Erledigung von Einkäufen
- Regelung der Bankgeschäfte
- Umgang mit Geld
- Umgang mit technischen Geräten (z. B. Fernseher, Fernbedienung)
- Zubereitung von Mahlzeiten
- Lenken eines Kraftfahrzeuges
- Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln
- Orientierung in der Wohnung
- Orientierung in der näheren Umgebung
- Ankleiden und Auskleiden
- Einnahme von Mahlzeiten
- Einnahme von Medikamenten
- Baden und Duschen
- Toilettenbenutzung
- Veränderungen von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
- Veränderungen von Stimmung und Wohlbefinden
Mein Gesundheits-NotizbuchDas Gesundheits-Notizbuch hilft Betroffenen dabei sich auf den Arztbesuch vorzubereiten. Klicken Sie hier um das PDF runterzuladen. |
Wie kann Alzheimer Austria Sie unterstützen:
Peer-to-Peer Gespräch – Betroffene beraten BetroffeneHaben Sie Gedächtnisprobleme, Orientierungsstörungen oder die Diagnose einer demenziellen Erkrankung? |
Alzheimer CaféSeit vielen Jahren gibt es unsere Treffen im “Alzheimer Café”. Die Gruppe trifft sich regelmäßig in einem traditionellen Wiener Kaffeehaus zu Austausch und gemütlichem Beisammensein in entspannter Atmosphäre. Alle sind willkommen – Betroffene und Angehörige, Freunde und am Thema Interessierte. Unser Alzheimer Café ist inzwischen zu einer ständigen Einrichtung geworden. |
Unterstützte Selbsthilfegruppe „ÜBER DEN BERG KOMMEN“Das Angebot richtet sich an Personen, die am Beginn einer demenziellen Erkrankung stehen oder in jüngeren Jahren mit einer Demenzdiagnose konfrontiert sind. Klicken Sie hier für weitere Informationen und Termine. Angela Pototschnigg, die von Beginn an Mitglied der Gruppe ist, hatte die Möglichkeit ein Interview zu geben, das am 17.04.2021 in der Gesundheitsbeilage der Kronen Zeitung veröffentlicht wurde. Klicken Sie hier, um den den Artikel zu lesen. Video: Das Wort Demenz brauche ich nicht! |
Persönliche oder Telefonische BeratungTelefon/Fax: +43 (1) 332-51-66 |
Internationale Gruppen von Menschen mit Demenz |