Abklärung & Diagnose

Je früher eine Demenzerkrankung festgestellt wird, desto eher können medikamentöse und therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden. Diese können die Alltagskompetenz länger erhalten und die Lebensqualität verbessern. Das Fortschreiten der Krankheit kann verzögert und Symptome können gemildert werden. Eine gezielte Planung bezüglich der familiären Situation und Pflege/Betreuung als auch in rechtlicher und finanzieller Hinsicht fördern die Selbstbestimmung der Betroffenen.

Als erster Ansprechpartner bei Gedächtnisstörungen gelten Haus- oder praktische Ärzte. Diese überweisen die Patientinnen zu Fachärzten für Psychiatrie oder Neurologie oder in Gerontopsychiatrische Zentren und Memory Kliniken oder Gedächtnisambulanzen (Anmeldung nötig), die eine diagnostische Abklärung vornehmen.

Am Beginn einer ausführlichen Untersuchung steht das

  1. Ärztliche Gespräch mit den Betroffenen und einem nahen Angehörigen oder Betreuunsperson  (Eigen- und Fremdanamnese). Dabei wird geklärt, wie die Betroffenen die Symptome erleben und diese darstellen, wie der Sprachgebrauch ist und wann sich erste Auffälligkeiten gezeigt haben.  Eine körperliche Untersuchung (Blutdruck, Herzgeräusche, Herzrhythmusstörungen und Atemprobleme) und die Erhebung früherer Erkrankungen sind nötig.
  2. Klinische Anamnese: Durch Laboruntersuchungen und EKG (Elektrokardiogramm) sollen mögliche Ursachen anderer Erkrankungen oder Mangelzustände abgeklärt werden.
  3. Neuropsychiologische Untersuchungen testen die verschiedenen Leistungsbereiche des Gehirns wie Gedächtnis, Sprache und Aufmerksamkeit und sollen Aussagen über die Art der Defizite machen.Die häufigsten Demenztests sind:
    •  Mini-Mental-Test (MMSE),
    • Uhren-Test
    • MOCA Screening Test
    • Frontal-Assessment-Battery-Test (FAB)
    • Demenz-Detection-Test (DemTect)
    • Syndrom Kurztest (SKT)
    • CERAD-Testbatterie
  4. Bildgebende Verfahren (CT, MRT) sollen Hinweise auf Atrophien, Infarkte und andere Hirnveränderungen geben und die Diagnosesicherheit erhöhen.
    • CT Computertomographie
    • MRT Magnetresonanztomographie

    Eventuelle weitere bildgebende Verfahren (PET und SPECT)

    • PET Positronen-Emissions-Tomographie
    • SPECT Single-Photon-Emissions-Tomographie

Sollte letztlich die Diagnose Demenz bestätigt werden, dann bekommen zumindest die Ungewissheit und die oft seltsam erscheinenden Anzeichen einen Namen. Dies hilft auch Angehörigen, Freunden und Bekannten, Verständnis für den betroffenen Menschen zu entwickeln. Die Diagnose erlöst häufig von einer beklemmenden Unsicherheit und lässt Raum, die nächsten Schritte zu planen.

Alzheimer ist eine chronische Krankheit, die zwar behandelt, aber nicht geheilt werden kann. Ihre Symptome nehmen mit der Dauer der Erkrankung an Schwere zu. Es ist deshalb notwendig, den Krankheitsverlauf in regelmäßigen Abständen beim Arzt zu überprüfen.

Empfohlen wird ein Abstand der Kontrolluntersuchungen von sechs bis zwölf Monaten. Gerade zu Beginn der Behandlung, wenn die optimale Dosis der eingesetzten Medikamente noch nicht bekannt ist, können häufigere Arztbesuche notwendig sein, um Anpassungen vorzunehmen. Ebenso sind Kontrollen angezeigt, wenn es zu raschen Veränderungen der Beschwerden kommt.

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